Georgi Takev - Faltenwerke

 

In Georgi Takevs neuen Gemälden, den "Faltenbildern", erscheinen Stoffe und Bänder um ihrer selbst willen. Sie verbergen nichts (mehr), sie sind abgestreift, abgeworfen und spiegeln mittels der materialspezifischen (Ver-)Formung ihrer Aussenhaut die Oberfläche der unter ihr - möglicherweise - verborgenen Objekte mit ihren Schüsselfalten, ihren Wülsten, Scheiteln und Kehlen wider. Manche Faltenbilder verwirren durch die gewählte, ungewöhnliche Perspektive und die innere Montage, beide Stilelemente sind Vixierformen, die im Zuge des Surrealismus in die Bildende Kunst Einzug hielten. Allen voran muss hier Rene Magritte angeführt werden. Und auch die frühen Gemälde von Georgi Takev sind deutlich dem Surrealismus belgischer Prägung verschrieben. Mit seinen neuen Bildmotiven greift Takev auf seine frühen Werke der 1980er Jahre zurück. Gemälde, die ihm in Wien zu großem Erfolg verholfen hatten. Heute sind sie jedoch dem Halt suchenden und an große Vorbilder anlehnenden Charakter entwachsen. Georgi Takevs Bildmotive sind erwachsen geworden, sie sind selbständig und zeigen das neue Selbstbewusstsein eines in seiner Vielfältigkeit gefestigten Malers.

 

Die "Faltenbilder" Takevs laden zu einem philosophischen Diskurs über das Leben, die eigene spirituell-religiöse Anbindung und die Manifestationen auf der weltlichen Ebene ein. Sie laden dazu ein, das Unsichtbare im Sichtbaren zu erkennen; die Hülle vom Inhalt zu separierenund nach der Essenz zu suchen. Sie sind, so beschreibt es der Künstler in einer an mich gerichteten eMail treffend und pointiert: ,, Entfaltung und Wandlung / Licht und Schatten / Tiefen und Höhen / Täler und Gipfel / Geheimnis und Offenbarung /Ruhe und Bewegung / Schwingungen und Energien / Musikklänge und Töne / Etwas Universales / Universalität..."

 

Dr. Martin H. Schmidt, Februar 2013

Malerei

 

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